"Ich sehe genauso viel wie immer": Reporter rutscht im Gespräch mit Para-Skifahrerin ins Fettnäpfchen
Maribor (Slowenien) – Bei der Para-Ski-Weltmeisterschaft sicherte sich die sehbehinderte Skirennläuferin Veronika Aigner (22) gleich zwei Goldmedaillen. Dabei beeindruckte die Österreicherin nicht allein auf der Piste – auch im Interview nach dem Rennen überzeugte sie mit ihrem schlagfertigen Antworten.
Nach den Paralympischen Spielen 2022 und der WM 2023 holte Veronika Aigner bereits zum dritten Mal in ihren Favoritdisziplinen Slalom und Riesenslalom den Titel. Dabei wurde sie von ihrer Schwester Elisabeth unterstützt, die als Guide vor der mit dem Grauen Star geborenen 22-Jährigen herfährt und sie sicher durch die Tore leitet.
In Maribor stellte sich das Schwestern-Duo anschließend den Fragen eines ORF-Reporters – der jedoch einen ziemlichen Patzer beging!
Wegen der stark nebligen Bedingungen an jenem Tag fragte der Reporter: "Ein Thema war auch die Sicht – war das für Sie heute ein großer Unterschied?" Dabei richtete sich das Mikrofon versehentlich an die von Geburt an sehbehinderte Veronika.
Mit bemerkenswerter Schlagfertigkeit entgegnete die Österreicherin: "Ich sehe genauso viel wie immer; da gebe ich die Frage gleich an die Lisi weiter."
Para-Ski-WM: ORF-Reporter begeht im Interview mit sehbehinderter Sportlerin einen Fauxpas
Unmittelbar schob der Interviewer das Mikrofon zur sehenden Elisabeth, der er die Frage vermutlich ursprünglich hätte stellen wollen – ein offensichtlicher Versprecher.
Diese musste zwar schmunzeln, ging aber nicht detailliert auf den Patzer ein. "Ich hatte schon kurz überlegt, ob wir die Position tauschen sollten", witzelte die Begleitfahrerin, "aber es hat letztendlich ganz gut gepasst."
Und wie es ausschlaggebend sein sollte: Das Schwestern-Duo holte die nächste Goldmedaille. Einige Tage nach dem Rennen lud es den Videoclip ins Internet hoch und kommentierte dazu: "Schlagfertigkeit kann man nicht kaufen."